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Liebe Leserin, lieber Leser unseres Gemeindebriefes, 

 

haben Sie schon einmal gestaunt: „Ist das wirklich für mich? Das ist ja eine Überraschung. Hätte ich nicht geglaubt…“ Nun liegt die Weihnachtszeit vor uns und ich frage mich, ob es wirklich Weihnachten in unseren Herzen werden kann, bei all dem, was uns umtreibt. Die Schülerinnen und Schüler des Hannah-Ahrendt-Gymnasiums und der Oberschule Markranstädt haben ihren Schulgottesdienst in diesem Jahr wohl bewusst unter das Thema „Ein Licht in der Finsternis“ gestellt. Ja, ich höre es hier und dort: Viele sehnen sich nach einem Lichtblick in allem, was da dunkel ist. Hilft uns die Weihnachtsbotschaft weiter? Damals am Rande des Römischen Reiches im kleinen Bethlehem  -  vermutlich in einer Futterkrippe - lag das Kind. So wollte GOTT also zu uns kommen. Damit wir’s glauben können: Ja, das ist wirklich für mich. Mitten in diese Welt hinein kommt ein Lichtfunken, den Christen

seit 336 n. Chr. deshalb zum Termin der Wintersonnenwende  feierten  – bis heute. Weil immer noch gilt, was der Prophet Jesaja vor mehr als 2700 Jahren  schrieb:  „…Das Volk das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im fenstern Lande scheint es hell.“ Gott  also mitten unter unseren Umständen. Unter meinen Umständen. Und Deinen. 

Deshalb reden Christen von dem kleinen Kind, das da  in der Krippe in Bethlehem geboren wurde, als dem wahren Menschen und dem wahren GOTT. Im Baptisterium von Parma gibt es ein beindruckendes  Kunstwerk, das dieses Bekenntnis auf eine überraschende Weise zart und mit einem Schmunzeln ins Herz schenkt: Das Christuskind zieht spielend am Kopftuch seiner Mutter Maria. Und Maria sorgt lächelnd dafür, dass dem Christuskind nicht gelingt, was es da gerade tut. Das könnte einer Mutter mit ihrem Baby überall auf der Welt geschehen. Hier aber hat es der Künstler in genialer Weise verstanden, das Weihnachtsgeheimnis ins Bild zu setzen: 

Ja, GOTT in Christus wirklich für Dich. Denn dem Heiligen kommt eine erstaunliche Menschlichkeit zu. Ein, zwei Minuten mag das Ziehen um Marias Kopftuch wohl gedauert haben und gründet doch eine Ewigkeit an Glück: Dieses Kind wird unserer Welt zur Rettung. Ist das wirklich für mich? Das ist ja eine Überraschung. 

Das Weihnachtsfest will uns in den augenblicklichen Finsternissen ins Herz leuchten: Ja, für uns. Mit einem Lächeln.  So war es Gottes Absicht. 

Kaum zu glauben. Wenn aber doch, dann wird es Weihnachten – für dich und für mich. 

Ihr Pfarrer Michael Zemmrich